Bibra

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Im Tal des gleichnamigen Baches, ca. 12 km südlich von Meiningen, liegt der ehemals reichsritterschaftliche Ort. Im Jahr 825 wurde Bibra das erste mal in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda urkundlich erwähnt. Durch Kaiser Friedrich III. wurde 1486 das Marktrecht verliehen, seitdem wurde in Bibra Markt betrieben. Das Geschlecht derer von Bibra mit seinen Wappenzeichen, dem Biber, hinterließ deutliche Spuren seines Wirkens. Der bedeutendste war der Domprobst zu Würzburg, Dr. Kilian von Bibra, der als Hauptstifter am 14. Juli 1492 den Grundstein für den Bau der repräsentativen Kirche St. Leo zu Bibra legte, in der sich bedeutende Tilman-Riemenschneider-Altäre befinden. Lange Zeit war das Geschlecht derer zu Bibra mit Würzburg und Franken verbunden. Lorenz und Konrad zu Bibra residierten als Bischof von Würzburg und Herzog von Franken.

Die wechselvolle Geschichte des Dorfes überstanden drei bedeutende Bauwerke: die Burg, das Untere Schloß und die Kirche. Das Untere Bibraer Schloß wurde 1558 erbaut und ist eines der schönsten aus Stein errichteten Wohngebäude aus der Zeit der Renaissance in dieser Gegend.

Noch immer bietet sich an erhöhter Stelle im Zentrum des Ortes die von Wallgraben und Mauern -teilweise noch mit Resten des ehemaligen Wehrganges versehen- umgebene und mit acht Türmen (vier Eck- und vier Mitteltürme) umwehrte Burg imponierend dar. In Bibra wirkte der revolutionäre Prediger Hans Hut als Kirchendiener, der 1524 Thomas Müntzer hier beherbergte und im Bauernkrieg von der Kanzel herab dazu aufforderte "alle Oberkait totzuschlagen".

In Bibra wohnen derzeit 582 Einwohner auf einer Gemarkungsfläche von 970 ha.