Jüchsen

Kirche und Museum Jüchsen

Jüchsen, der älteste Ort Südthüringens, 758 in einer Schenkung an das Kloster Fulda genannt, liegt im Muldental des gleichnamigen Baches. Mittelalterliche Namensformen sind 758 Gohhusa, 824 Juchiso, 857 Juchisa. Die älteste Ansiedlung dürfte siedlungsgünstig an der Trocken- und Wassergasse zu suchen sein. Dieser Platz ist einer der frühmittelalterlichen Siedlungskerne, aus denen der Ort zum großen Haufendorf zusammenwuchs. Jüchsen beging im Jahr 2008 seine 1250-Jahrfeier.

Mittelpunkt des Dorfes ist der Untere Tannenberg, der Kirchberg, mit dem Sitz des Herren von Jüchsen (1148 bis 1519), heute Platz der Grundschule. Nur einige Schritte davon entfernt befindet sich die St.-Peter-und-Pauls-Kirche (Neubau 1628 bis 1638) und die Alte Schule (1616), jetzt Museum.

 

Das 1997 neu eingerichtete Museum zeigt eine Vielzahl interessanter Exponate. Der Besucher bekommt genaue Einblicke in die Geschichte Jüchsens. Eine gelungene Textgebung und Auswahl der Exponate machen den Besuch für alle Geschichtsinteressierten zum Erlebnis. Besonderer Anziehungspunkt ist die an der Straße Jüchsen - Wachenbrunn gelegene landschaftlich reizvolle Widderstatt, einer der bedeutendsten vorgeschichtlichen Siedlungsplätze Südthüringens. Das an einer Quellmulde ausgebildete Siedlungsareal wird seit 8.000 v. Chr. von Menschen aufgesucht. Von hier aus kann man auf dem ausgeschilderten Keltenerlebnisweg Richtung Steinsburg (Römhild)  oder zum Dolmar wandern.

Südwestlich von Jüchsen, unweit der Straße nach Queienfeld, liegen zwei Wiesen von besonderem Wert: die Wirtswiese und die Graulache, die 1996 zu geschützten Landschaftsbestandteilen erklärt wurden. Ein besonderes Ereignis ist jährlich Anfang Februar die Lichtmeß, eine weit bekannte karnevalistische Großveranstaltung.

Jüchsen ist der größte Ortsteil der Gemeinde Grabfeld und hat momentan 1.523 Einwohner bei einer Gesamtfläche von 2.753 ha.