Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Wolfmannshausen

Vorschaubild Wolfmannshausen

ehemalige Schule, Kirche und Kulturhaus

Der Ortsteil Wolfmannshausen liegt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, 18 km südöstlich von Meiningen. Schon von weitem begrüßt Wolfmannshausen mit der Spitze des Echterturms der im Jahre 1616 erbauten Ägidiuskirche seine Gäste.

Erstmals erwähnt Anno 956 durch eine Schenkung des Edlen Wolmut, dem Wolfmannshausen wohl auch seinen Namen zu verdanken hat, kann es auf eine lange wechselhafte und äußerst interessante Geschichte verweisen. Vor allem auch für Freunde der Archäologie wird es von großem Interesse sein, dass genau hier 1996 ein Bodenfund für Schlagzeilen sorgte: zahlreiche Keramikscherben der Rössner-Kultur (Stempeldruckkeramik), die in die Zeit um 3000 v. Ch. einzuordnen sind, sowie Scherben der Linienbandkeramik, die in Südthüringen recht selten vorkommt.

 

 

Die Einwohner Wolfmannshausens sind überwiegend katholischen Glaubens. Da alle anderen Ort in weitem Umkreis evangelisch geprägt sind, wurde und wird Wolfmannshausen oft als katholische Enklave bezeichnet. Grund ist die Landesherrschaft des (katholischen) Fürstbistums Würzburg seit dem Mittelalter. Die Orte ringsum gehörten dagegen zum (evangelischen) Herzogtum Sachsen-Meiningen. Erst mit Staatsvertrag zwischen den Herzogtümern Würzburg und Sachsen-Meiningen von 1808 kam Wolfmannshausen an Sachsen-Meiningen. Der überwiegend katholische Glauben blieb jedoch bis heute erhalten. Erwähnenswert ist weiterhin, das Wolfmannshausen sogar zu Zeiten der deutschen Trennung dem Bistum Würzburg angehörte.

Die Ägidiuskirche ist mit einem prächtigen Hochaltar und einer wunderschönen Madonnafigur, die der Schule Tilman Riemenschneider entstammen soll, ausgestattet. Zahlreich erhaltene Apostelfiguren der alten Seitenaltäre und vor allem der sehr gut restaurierten Wandfresken aus der Zeit ihrer Erbauung geben der Kirche ihren besonderen Reiz. Sechs in der Ortsflur verteilte Bildstöcke sowie die in Sandstein gehauenen Kreuzwegstationen auf dem großzügig angelegten Friedhof laden zum Verweilen und Beten ein.

Auf halber Strecke zwischen Wolfmannshausen und Queienfeld befindet sich das Gewerbe und Industriegebiet "Untere Hellert" mit attraktiven Betrieben. Auf Grund seiner Größe bietet es noch Platz für Ansiedlung neuer Betriebe.

Im Jahr 2006 beging Wolfmannshausen mit einer gelungenen Jahrfeier das Jubiläum seiner 1050. Ersterwähnung. Im Rahmen dieser Feierlichkeiten entstand in einem schönen Fachwerkhauses ein Heimatmuseum, das nunmehr durch einen in der Folge der Jahrfeier gegründeten Heimatverein weitergeführt wird.

Der Ortsteil Wolfmannshausen hat eine Einwohnerzahl von 445 und eine Gemarkungsfläche von 804 ha.