Energiekonzepte für Grabfeld

Grabfeld, den 02.06.2022

Energiekostensenkung und Klimaschutz können harmonieren

 

Wie die energetische Versorgung der Ortsteile Bibra und Behrungen in der

Gemeinde Grabfeld bis 2045 klimaneutral und bezahlbar gestaltet werden kann,

wurde im Rahmen der TEAG-Initiative „Projekte im Quartier - PiQ“ untersucht. Die

Gemeinde Grabfeld hat es sich zum Ziel gesetzt, zukünftig eine Steigerung der

Energieeffizienz der Gebäude und Infrastruktur, sowie einen verstärkten Einsatz

regenerativer Energieträger zu erreichen. Die beiden umfangreichen, der

Gemeinde bald vorliegenden Konzepte, sind die planerische Vorstufe zur

Umsetzung. Neben energetischen Betrachtungen und

Wirtschaftlichkeitsberechnungen wurden 23 umfangreiche Maßnahmen erarbeitet,

die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollten. Die Maßnahmen zielen

unter anderem darauf ab, die Bürger*innen und Gebäudeeigentümer*innen über

Technologien, Sanierungen und Fördermittel zu informieren und zu beraten,

kommunale Gebäude fit für die Zukunft zu machen, Elektromobilität auszubauen

und die Realisierung eines Nahwärmenetzes zu prüfen. Die Ergebnisse wurden

am Mi., den 27.04.2022, in der Mehrzweckhalle in Bibra der Öffentlichkeit

vorgestellt.

 

Die Konzeptumsetzung kann durch die Einrichtung eines geförderten

Sanierungsmanagements erfolgen. Die Gemeinde prüft derzeit, ob für das

Sanierungsmanagement eine Personalstelle in der Verwaltung geschaffen wird

oder ein externer Dienstleister (oder auch eine Kombination aus beidem) in Frage

kommt. Das Sanierungsmanagement wird eine kümmernde, initiierende,

beratende und unterstützende Funktion ausfüllen und auch für die Bewohner*innen

Ansprechpartner sein.

 

Die übergeordnete Botschaft der Konzepte ist, dass es heutzutage finanziell

lohnend ist, sich von einer fossilen Ölheizung zu trennen und auf erneuerbare

Heizungstypen, wie Pelletheizungen oder Wärmepumpen zu setzen. Das zeigten

die Berechnungen zu den einzelnen Gebäuden in Behrungen und Bibra. Ein

„Weiter so“ wird in den kommenden Jahren teuer: Preissteigerungen und CO2-

Bepreisungen schlagen zu Buche. Hinzu kommt die Sorge um die

Versorgungssicherheit durch das aktuelle Weltgeschehen. Ebenfalls sollten

Gebäudeeigentümer*innen prüfen, ob sich das Dach für eine Photovoltaik-Anlage

eignet. Die Nutzung von selbst erzeugtem Strom wird in Zukunft immer wichtiger

werden. Eine Veränderung der eigenen Gewohnheiten hilft, den Eigenverbrauch

zu erhöhen. Die zweite Botschaft ist, dass das Klima ganz nebenbei geschützt wird.

In jedem Fall wird empfohlen, bei energetischen Maßnahmen eine*n

Energieberater*in mit an Bord zu holen. 

 

 

Mit Info-Blättern zu Heizungs- und Sanierungsförderungen und Gebäudesteckbriefen wurden die Bürger*innen verabschiedet. Gebäudeeigtenümer*innen, die an diesem Abend nicht dabei waren, wurden die Steckbriefe durch die Gemeindeverwaltung zugesandt.

 

Die beiden Konzepte wurden in der Zeit vom Juli 2021 bis April 2022 vom

Planungsbüro EnergyEffizienz GmbH, Lampertheim (HE), im Auftrag der TEAG

erstellt. Kosten entstanden der Gemeinde keine. Insgesamt wurden energetische

Berechnungen für gut 370 Gebäude durchgeführt, Entwicklungsszenarien definiert

und Nahwärmeoptionen geprüft. Die im Maßnahmenkatalog mündenden Konzepte

zeigen vielfältige Möglichkeiten auf, die Gemeinde in Richtung Klimaneutralität zu

bringen. Gleichzeitig können die Konzepte als Blaupausen für ähnliche Ortsteile

genutzt werden.

 

Die vollständigen Konzepte und die Präsentation der Abschlussveranstaltung können hier (siehe unten) heruntergeladen werden. 

 

Bild zur Meldung: Energiekonzepte für Grabfeld