Energiekonzepte für Grabfeld
Energiekostensenkung und Klimaschutz können harmonieren
Wie die energetische Versorgung der Ortsteile Bibra und Behrungen in der
Gemeinde Grabfeld bis 2045 klimaneutral und bezahlbar gestaltet werden kann,
wurde im Rahmen der TEAG-Initiative „Projekte im Quartier - PiQ“ untersucht. Die
Gemeinde Grabfeld hat es sich zum Ziel gesetzt, zukünftig eine Steigerung der
Energieeffizienz der Gebäude und Infrastruktur, sowie einen verstärkten Einsatz
regenerativer Energieträger zu erreichen. Die beiden umfangreichen, der
Gemeinde bald vorliegenden Konzepte, sind die planerische Vorstufe zur
Umsetzung. Neben energetischen Betrachtungen und
Wirtschaftlichkeitsberechnungen wurden 23 umfangreiche Maßnahmen erarbeitet,
die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollten. Die Maßnahmen zielen
unter anderem darauf ab, die Bürger*innen und Gebäudeeigentümer*innen über
Technologien, Sanierungen und Fördermittel zu informieren und zu beraten,
kommunale Gebäude fit für die Zukunft zu machen, Elektromobilität auszubauen
und die Realisierung eines Nahwärmenetzes zu prüfen. Die Ergebnisse wurden
am Mi., den 27.04.2022, in der Mehrzweckhalle in Bibra der Öffentlichkeit
vorgestellt.
Die Konzeptumsetzung kann durch die Einrichtung eines geförderten
Sanierungsmanagements erfolgen. Die Gemeinde prüft derzeit, ob für das
Sanierungsmanagement eine Personalstelle in der Verwaltung geschaffen wird
oder ein externer Dienstleister (oder auch eine Kombination aus beidem) in Frage
kommt. Das Sanierungsmanagement wird eine kümmernde, initiierende,
beratende und unterstützende Funktion ausfüllen und auch für die Bewohner*innen
Ansprechpartner sein.
Die übergeordnete Botschaft der Konzepte ist, dass es heutzutage finanziell
lohnend ist, sich von einer fossilen Ölheizung zu trennen und auf erneuerbare
Heizungstypen, wie Pelletheizungen oder Wärmepumpen zu setzen. Das zeigten
die Berechnungen zu den einzelnen Gebäuden in Behrungen und Bibra. Ein
„Weiter so“ wird in den kommenden Jahren teuer: Preissteigerungen und CO2-
Bepreisungen schlagen zu Buche. Hinzu kommt die Sorge um die
Versorgungssicherheit durch das aktuelle Weltgeschehen. Ebenfalls sollten
Gebäudeeigentümer*innen prüfen, ob sich das Dach für eine Photovoltaik-Anlage
eignet. Die Nutzung von selbst erzeugtem Strom wird in Zukunft immer wichtiger
werden. Eine Veränderung der eigenen Gewohnheiten hilft, den Eigenverbrauch
zu erhöhen. Die zweite Botschaft ist, dass das Klima ganz nebenbei geschützt wird.
In jedem Fall wird empfohlen, bei energetischen Maßnahmen eine*n
Energieberater*in mit an Bord zu holen.
Mit Info-Blättern zu Heizungs- und Sanierungsförderungen und Gebäudesteckbriefen wurden die Bürger*innen verabschiedet. Gebäudeeigtenümer*innen, die an diesem Abend nicht dabei waren, wurden die Steckbriefe durch die Gemeindeverwaltung zugesandt.
Die beiden Konzepte wurden in der Zeit vom Juli 2021 bis April 2022 vom
Planungsbüro EnergyEffizienz GmbH, Lampertheim (HE), im Auftrag der TEAG
erstellt. Kosten entstanden der Gemeinde keine. Insgesamt wurden energetische
Berechnungen für gut 370 Gebäude durchgeführt, Entwicklungsszenarien definiert
und Nahwärmeoptionen geprüft. Die im Maßnahmenkatalog mündenden Konzepte
zeigen vielfältige Möglichkeiten auf, die Gemeinde in Richtung Klimaneutralität zu
bringen. Gleichzeitig können die Konzepte als Blaupausen für ähnliche Ortsteile
genutzt werden.
Die vollständigen Konzepte und die Präsentation der Abschlussveranstaltung können hier (siehe unten) heruntergeladen werden.
Bild zur Meldung: Energiekonzepte für Grabfeld