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Talsperre Weidig-Jüchsen: Gefahren im Hochwasserfall abgestellt

Grabfeld

PRESSEVERÖFFENTLICHUNG DER THÜRINGER FERNWASSERVERSORGUNG:

 

Kleines Restwasserareal verbleibt für Amphibien

 

Von der aus den 1980er Jahren errichteten kleinen Stauanlage Weidig/Jüchsen geht aufgrund von verschiedenen Verschleißerscheinungen eine Gefahr für die Unterlieger aus, weshalb sie schadlos gestellt wurde. Die Nachweise zur Standsicherheit, aber auch zur Hochwasser- sowie Überflutungssicherheit konnten nicht erbracht werden. Die Hochwasserentlastungsanlage kann aufgrund von Schäden im Hochwasserfall den Wassermassen gegebenenfalls nicht standhalten. Zur Gefahrenabwehr wurde die Entleerung angeordnet. Geschützt werden sollen die unmittelbaren Ortschaften Jüchsen und Neubrunn. Der Weidigsbach fließt jetzt mit einem geringen Anstau von nur rund 50 Zentimetern in den Jüchsen und später bis zur Werra. Die verbleibende Restwasserfläche dient als Rückzugsort für Amphibien und Insekten. In unmittelbarer Nähe der rund 6700 Kubikmeter fassenden kleinen Stauanlage liegt der Speicher Jüchsen, dieser ist wie gewohnt in Funktion und staut bei Vollstau rund 425000 Kubikmeter Wasser.  

 

Zum Hintergrund:

Die Talsperre Weidig/Jüchsen ist eine von rund 60 sogenannten „herrenlosen Speichern“ in Thüringen, welche nach Thüringer Wassergesetz durch die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) unterhalten und betrieben werden. Nach der deutschen Wiedervereinigung waren die Zuständigkeiten an den Anlagen lange ungeklärt, sodass eine regelkonforme Unterhaltung nicht stattfand. Die vormals als Brauchwasseranlage genutzte Talsperre Weidig/Jüchsen wurde in den letzten Jahrzehnten als Angelpachtgewässer genutzt. Im Rahmen der jährlichen Kontrollbegehung der TFW mit der zuständigen Aufsichtsbehörde an der Stauanlage wurde festgestellt, dass die Hochwasserentlastungsanlage nicht mehr sicher zu betreiben ist. Die baulichen Vorrichtungen sind von Wasser unterspült und liegen zum Teil unbefestigt auf. An manchen Stellen trat unkontrolliert Sickerwasser aus. Die Pächtergemeinschaft, ebenso die Eigentümer und die Untere Wasserbehörde sind über die TFW hinsichtlich der Maßnahmen eingebunden. Zum Schutz der Ortschaft Jüchsen fließt der Nebenfluss der Werra nun nur noch mit geringem Anstau, um Erosionen, Ausbrüche und eine damit einhergehende Flutwelle von der Stauanlage ausgehend zu verhindern. Ein kleines Restareal bleibt mit Wasser bedeckt, um das nach dem Thüringer Naturschutzgesetz geschützte Biotop und Laichgewässer sowie den Lebensraum für Amphibien im Ufer-, Verlandungs- und Einlaufbereich zu wahren. Die Sicherungsmaßnahmen werden durch die TFW als Betreiberin der Stauanalage koordinieren und von der Thüringer Stauanlagenaufsicht beaufsichtigt.

 

Die Abwägung, ob und wie eine Sanierung der Stauanlagen möglich ist, wird in den kommenden Jahren für die Stauanlage im Einzelfall geprüft und abgewogen. Die Talsperre Weidig/Jüchsen ist eine von mehreren Stauanlagen, die einen ähnlichen Prüfungsprozess durchlaufen. Die Bearbeitung wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Solange muss gewährleistet werden, dass von der Anlage keine Gefahr ausgeht. In die Betrachtung eingebunden werden ebenfalls die weitere Funktion der Anlage und mögliche Interessenten der zukünftigen Betreuung des sogenannten Kleinspeichers. Diese kann durch jeden auf Antrag übernommen werden, der den Betrieb wirtschaftlich und technisch sichern kann.